Das Dorf der Freundschaft ist ein internationales Versöhnungsprojekt. Es wurde durch den ehemaligen US-Soldaten George Mizo initiiert. Es bietet Menschen, die unter den Spätfolgen des Vietnamkrieges leiden – geistig und körperlich behinderten Kindern und Jugendlichen sowie Älteren – Hilfe und Unterstützung.

Leid für Freund und Feind

 

Grausame Fracht Zwei US-Bomber beim Versprühen von Herbiziden über dem Dschungel Vietnams

"Agent Orange" machte auch viele frühere GIs krank. 20000 von ihnen bekamen eine Entschädigung - einer bemüht sich nun um Hilfe für die Kinder in Vietnam
Am Anfang war sie streng geheim, die Operation "Ranch Hand": Zwischen 1961 und 1971 versprühten US-Flugzeuge mehr als 72 Millionen Liter Herbizide über den dichten Dschungel. um die Aufmarschgebiete des Vietcong besser einsehen zu können. 44 Millionen Liter davon waren das Dioxin-haltige Entlaubungsgift "Agent Orange", das inzwischen von der amerikanischen Umweltbehörde als krebsauslösende Substanz eingestuft wird. Der Dioxin-Befall verwandelte ganze Regionen des Landes bis heute in Mondlandschaften. Mindestens eine Million Menschen erlitten schwere Gesundheitsschäden, Tausende erlitten grauenhafte Missbildungen oder starben. Auch viele amerikanische Soldaten, die während ihres Vietnameinsatzes mit dem Gift in Berührung gekommen waren, ereilte das gleiche Schicksal. In den 80er Jahren verklagte eine Gruppe von 20000 US-Veteranen die Produzenten Dow Chemical und Monsanto und erhielt eine Entschädigungssumme in Höhe von insgesamt 180 Millionen Dollar zugesprochen. George Mizo, selbst "Agent Orange"-geschädigter US-Veteran, setzt seit den 90er Jahren alles daran, dass auch Vietnams Dioxin-Opfer Hilfe erhalten - im "Dorf der Freundschaft", das auf seine Initiative 1998 nahe Hanoi gegründet wurde. "Das Dorf ist erst zur Hälfte fertig, die Kinder dort brauchen dringend Unterstützung", sagt Mizo, der heute in Deutschland lebt.