Das Dorf der Freundschaft ist ein internationales Versöhnungsprojekt. Es wurde durch den ehemaligen US-Soldaten George Mizo initiiert. Es bietet Menschen, die unter den Spätfolgen des Vietnamkrieges leiden – geistig und körperlich behinderten Kindern und Jugendlichen sowie Älteren – Hilfe und Unterstützung.

Kinder im Dorf der Freundschaft

Aktuelles aus dem Dorf der Freundschaft:

Wieder ist eine Baustelle geschafft!

Veteranengebäude  

Die von der vietnamesischen Regierung finanzierten Neubauten
ersetzen die von der Überflutung 2008 schwer beschädigten Häuser.
Das neue Kanalisationssystem soll das Dorf der Freundschaft künftig
flutsicherer machen.

 
Veteranengebäude 2    Kanalisation

(Rundbrief als PDF herunterladen)

 

Vom Traum zur Wirklichkeit

20 Jahre deutscher Unterstützerverein des Dorfs der Freundschaft in Vietnam

Am 21. April diesen Jahres begingen rund 70 Personen das 20jährige Bestehen des deutschen Vereins für das Dorf der Freundschaft in Vietnam. Die Feierlichkeiten fanden in Lauffen statt, nachdem das Landratsamt Heilbronn die Räume der Kaywaldschule - dem hauptamtlichen Arbeitsplatz von Rosi Höhn-Mizo - zur Verfügung gestellt hatte. Damit schloss sich ein kleiner Kreis: Was 1992 mit sieben Personen in Mizos Wohnzimmer in Erligheim begann, wurde nun in Rosis Klassen- und Lehrerzimmer sowie in der Aula gefeiert.

 

 

Podiumsdiskussion

 

 

Durch das zweistündige Programm führte Harry Staiger, früher Seminarleiter für Zivildienstleistende. Zahlreiche Ausstellungsexponate dokumentierten die Geschichte des Dorfes und seiner Entwicklung. Abschluss bildeten ein Empfang mit Gesprächen - und selbstverständlich ein vietnamesisches Buffett.

Bilder, Musik, Veranstaltungen, Aktivitäten und Personen aus zwei Jahrzehnten standen zuvor im Focus der Programmbeiträge. Brigitte Müller und Rosi Höhn-Mizo als zwei der sieben Vereinsgründer/innen, ließen die 20 Jahre mit Photos und Erzählungen eindrücklich Revue passieren.

 

 

Heinz Gutfleisch

 

 

Ergänzt wurde diese Präsentation durch Musikbeiträge von Heinz Gutfleisch, Birgit Grau mit Joachim Hartmann und des Besigheimer Flötenensembles. Stellvertretend für diese musikalischen Beiträge sei der dabei gespielte Beatlessong „Help“ genannt. Er steht symbolisch für den Ruf nach Hilfe, als das Projekt noch völlig in den Anfängen steckte und uns manche für ein bisschen verrückt erklärten... aber auch für alle kleinen und großen Hilfen kleiner bis älterer Menschen und deren Hilfe an vielen, vielen Stellen. Ohne die zahlreichen Aktivitäten bei Flohmärkten, (Preis-) Anträge stellen, Kirchentage, Filmproduktion, Zivi-Lehrgänge, Artikel schreiben, Logo entwickeln, Homepage aufbauen, die Gründung der George-Mizo- Stiftung und vieles andere mehr hätte aus dem Traum der 1980er Jahre über die Idee in den 1990er Jahren nie die jetzt 20jährige Realität werden können.

 

 

Birgit Grau mit Joachim Hartmann

 

 

 

Zahllose Menschen haben Zeit und Geld sowie ihre Talente und Gaben eingebracht und ermöglicht, was unmöglich schien. Die Bedeutung solch persönlichen Engagements hat George Mizo in seinem Gedicht ‘Frieden heißt, dem Leben etwas geben’ zum Ausdruck gebracht. Der Text wurde von Heinz Gutfleisch sensibel und bewegend vertont und an diesem Abend vorgetragen.

 

Nach einem Podium mit verschiedenen Unterstützern und deren Geschichten aus diesen 20 Jahren konnten sich sowohl der Verein als auch die George-Mizo-Stiftung im Rahmen der Feierlichkeiten über einen vierstelligen Betrag von Christiane Gollwitzer aus dem Erlös des Märchenbuches freuen.

 

Besigheimer Flötenensemble

 

 

Gedacht wurde auch der aktiven Weggefährten aus den beteiligten Ländern, denen es nicht vergönnt war, diese gesamten 20 Jahre mitzuerleben. Unter ihnen ist auch er, ohne dessen Traum und Idee es nie dazu gekommen wäre: George Mizo.

Rainer Hub

 


 

 

Rosemarie Höhn-Mizo

 

 

”20 Jahre Dorf der Freundschaft in Vietnam e.V. - ich bin ganz froh, dass ich bei der Gründungsversammlung in der Wohnküche in Erligheim nicht ahnen konnte, was mich und uns da erwartet - und mit dankbarem Staunen sehe ich, was alles aus diesem kleinen Anfang geworden ist; durch die Hilfe, Unterstützung und Zusammenarbeit von so vielen Menschen. Sie alle haben mit dazu beigetragen...

Es ist Grund genug zu feiern, dass das Dorf der Freundschaft lebendige Realität geworden ist und es ist auch ein Grund zu feiern, dass der Satz "You can make a difference" - Du kannst etwas verändern"- mit dem Dorf der Freundschaft sicher eines der besten Beispiele hat.“

Rosemarie Höhn-Mizo

 


 

”Durch Rosi, die mit mir zusammen in der Ludwigsburger Pax Christi Gruppe engagiert war, erfuhr ich von Georges Wunsch nach einer Wiedergutmachung für die Agent Orange-Opfer des Vietnamkrieges. Als er uns eines Tages im Erligheimer Wohnzimmer seine Pläne unterbreitete, wurden manche Bedenken geäußert, ob ein Projekt dieser Größenordnung gelingen könne. Aber Georges große Entschlossenheit war zu spüren, und ein kleiner Kreis von Freunden erklärte sich bereit, seine Sache zu unterstützen. Und so saßen wir eines Tages wieder im Wohnzimmer zusammen und gründeten den Verein, dem wir den Namen "Dorf der Freundschaft" gaben. Bald wurde aus kleinen Anfängen eine internationale Organisation - und aus einem Reisfeld das Dorf der Freundschaft."

Helga Miranda

 

 


 

 

Josef Haselberger

 

 

 

...der Frieden kommt nicht einfach so
als Geschenk
so mir nichts - Dir nichts...

er lässt sich nicht erzwingen
und nicht machen
trotz vieler Versuche und Schritte
welt-weit...

Alles weist darauf hin:
Friede fängt in unseren Herzen an...

...Wo Liebe Brücken baut von Mensch zu Mensch...

...wo ich
statt “ich”
“du”
denke und sage

und den ersten Schritt auf dich zu gehe

aus einem Gedicht von Josef Haselberger

 



 

”Für viele junge Männer, die als anerkannte Kriegsdienstverweigerer ihren Zivildienst in Einrichtungen von Kirche und Diakonie absolviert haben, war die Begegnung mit George Mizo eine der wichtigsten ihrer gesamten Dienstzeit - und für manche auch weit darüber hinaus. Die Schilder ung seiner Erlebnisse als junger Soldat, der sich freiwillig für den Einsatz in Vietnam meldet und dann beschließt, den Rest seines Lebens der Versöhnung und dem Einsatz für Frieden zu widmen, hat viele von ihnen nachhaltig beeindruckt.”

Albrecht Ottmar

 



 

 

Christiane Gollwitzer

 

 

”Zu den glücklichsten Erinnerungen aus den letzten Kriegsjahren in meiner Kindheit gehören Märchenbilder. Und dafür, dass nun - genau 200 Jahre nach dem ersten Erscheinen der Märchen der Brüder Grimm - dieses Benefizbuch mit den Bildern meines Vaters erscheinen konnte, bin ich unendlich dankbar. “

Christiane Gollwitzer

 

Märchenbücher sind auf Bestellung noch zu haben.

 


 


Freude und Leid liegen so nahe beieinander. So auch immer wieder in der Geschichte des Dorfs der Freundschaft. Wir trauern um Huong, deren Lebensweg am 16. 5. 2012 zu Ende ging.

Im Dezember 2004 berichtete der Journalist Henrik Bork in der Süddeutschen Zeitung in einer Serie über die Nachwirkungen des Pflanzengiftes Agent Orange. Im Rahmen seiner Recherchen hatte er die damals 27jährige Huong und ihre 23jährige Schwester Giang getroffen und war vom Schicksal der beiden gelähmten Schwestern so berührt, daß er zu einer Unterstützungsaktion aufrief, um ihnen eine Physiotherapie zu ermöglichen.

 

 

Huong

 

 

Huong und Giang wurden im Dorf der Freundschaft aufgenommen, erhielten regelmäßige Physiotherapie, speziell angefertigte Sitzschalen und Elektrorollstühle. Mit den Geldern der überwältigenden Resonanz auf Henrik Borks Aufruf konnte nach der Rückkehr der beiden Schwestern in ihr Heimatdorf regelmäßige Physiotherapie, ärztliche Versorgung und eine Entlastung der Eltern durch pflegerische Assistenz ermöglicht werden. Ein Gebäude, das den beiden als Internetcafé Lebens- und Arbeitsperspektive ermöglichen kann, ist so gut wie fertiggestellt, als Huong im März dieses Jahres mit einer Lungenentzündung und Atemproblemen ins Krankenhaus kommt.

Wir nehmen Anteil an der Trauer von Huongs Eltern und ihrer Schwester Giang. Sie schrieb uns: "Huong zu verlieren ist unser großer Schmerz. Bitte betet für sie. Meine Familie und ich sind sehr dankbar für alle die Hilfe, die ihr für sie gegeben habt."

 


 

Vietnam – jenseits von Krieg und Kadern


taz - Reise in die (vietnamesische) Zivilgesellschaft: 12. - 27. 1. 2013

Die Berliner Tageszeitung ‘taz’ bietet unter o.g. Titel auch 2013 eine Reise nach Südostasien statt. Der deutsche Verein des Dorfs der Freundschaft ist dabei wieder Kooperationspartner der taz, die darauf in ihren Flyern und Anzeigen hinweist. Sven Hansen, der Südostasienkorrespondent der taz, leitet die Reise. Diese führt u.a. über Hoi An, Hue und die Halongbucht. Neben touristischen Reisezielen werden auch interessante (zivilgesellschaftliche) Projekte und Initiativen besucht, darunter gegen Ende der Reise auch das Dorf der Freundschaft.

Nähere Informationen gibt es hier.

Rainer Hub

 



 

Wussten Sie eigentlich,

dass Dow Chemical zu den Hauptsponsoren der Olympischen und der Paralympischen Spielen 2012 gehörte?


Dow Chemical ist nicht irgendeine Firma. Dow Chemical war einer der wichtigsten Hersteller von Agent Orange und Napalm im Vietnamkrieg. Etwa vier Millionen Menschen, darunter viele junge, leiden dort bis heute an den Spätfolgen von Agent Orange. Sie teilen ihr Schicksal mit US-Amerikanern, Kanadiern und Süd-Koreanern. Dow Chemical ist außerdem jetziger Eigner der Chemiefabrik von Bhopal, deren Explosion 1984 25.000 Menschen in den Tod riss.


Dow weigert sich beharrlich, Verantwortung zu übernehmen. Weder die Opfer von Agent Orange noch die Opfer von Bhopal hat der Chemiekonzern entschädigt. Nichts wurde getan, um die riesigen Flächen verseuchten Landes zu entgiften.

Organisatoren aus der Friedens- und Umweltbewegung sowie der Vietnamsolidarität - darunter auch das Dorf der Freundschaft e.V. - haben in einem Schreiben an das Olympische Komitee ihr Befremden und ihre Empörung darüber zum Ausdruck gebracht.

Lesen Sie sowohl diesen Brief als auch Proteste aus aller Welt nach auf unserer Homepage www.dorfderfreundschaft.de

Das Olympische Komitee reagierte mit einem Brief, in dem die Verantwortung nicht bei Dow Chemical gesehen, sondern an die US-Regierung weitergeschoben wird:

Lausanne, am 6. Juni 2012

Frau Vorsitzende,

wir danken Ihnen für Ihren Brief vom 13.Mai 2012, ... in dem Sie uns Ihre Besorgnis mitteilen.


Wir möchten Sie darauf hinweisen, daß das Intemationale Olympische Komitee (CIO) keine Verträge mit Organisationen schließt, die die Werte der olympischen Bewegung nicht respektieren, wie sie in der Olympischen Charta niedergelegt sind. Im Jahre 2010 hat Dow Chemical mit dem CIO einen Vertrag geschlossen, durch den sie ein TOP-Weltpartner geworden ist. Vor Vertragsabschluss hat das CIO die Geschichte dieser Firma mit großer Sorgfalt untersucht.

...

Die Firma Dow hat uns versichert, dass sie die Produktion von Agent Orange und Napalm im Jahre 1969 eingestellt hat. Es war die amerikanische Regierung, die die Modalitäten der Herstellung definiert und kontrolliert hat... .


Wir meinen ebenfalls zu wissen, dass die Regierungen der USA und Vietnams einen konstruktiven Dialog eingeleitet haben, um eine Lösung für die Probleme zu finden, die Operationen betreffen, die während des Vietnamkriegs durchgeführt worden sind, darunter auch der Einsatz von Agent Orange. Im Jahre 2009 haben die amerikanische und die vietnamesische Regierung ein Protokoll unterzeichnet und ein Beratungskomitee gegründet, um die Frage der Folgen der Nutzung dieses Produkts und des Dioxins anzugehen und auch über eventuelle Reparationen zu verhandeln. Immer noch, nach unserem Wissensstand, haben die USA und Vietnam ebenfalls eine Erklärung über die Reinigung von Da Nang unterzeichnet, die bis 2013 beendet sein soll.


Die US-Regierung und die vietnamesische Regierung sind am besten in der Lage, an der Versöhnung ihrer beiden Länder zu arbeiten... Insofern bitten wir Sie, sich wegen weiterer Details an Dow oder die amerikanische Regierung zu wenden. ...

Als Vertretung der 300.000 Mitglieder von VAVA (Vietnam Association of Agent Orange Victims) wies deren Präsident Nguyen Van Rinh in einem Brief an das IOC darauf hin, dass Dow Chemical für das Leiden von Millionen Opfern verantwortlich ist. „Es ist eine böse Ironie, dass es Dow Chemical erlaubt wurde, ein Sportereignis einschließlich der Paralympics zu bewerben, obwohl es dafür verantwortlich ist, dass über Generationen hinweg schwer behinderte Kinder geboren wurden…“

 

 


 

Deutsch-französisches Treffen

 

deutsch-französisches Treffen

 

 

Unser jährliches deutsch-französisches Dorf-der-Freundschaft-Treffen fand am 30.6.12 in Mulhouse statt. In guter Atmosphäre wurden unter anderem Neuigkeiten aus dem Dorf ausgetauscht, sowie das internationale Treffen in Hanoi vorbereitet. Außerdem berichteten unsere französischen Freunde über ihre Aktiviäten für das Dorf.  Georges Doussin, der frühere Vizepräsident des Internationalen Komitees, nahm an diesem Treffen teil und wird in Vertretung von Raphael Vahé diesen Herbst nach Vietnam zum internationalen Treffen fliegen.

 

 

deutsch-französisches Treffen

 

 



Flötenkonzert

Das Flötenensemble Besigheim gibt am 14. 10. 2012 um 15:00 Uhr im Paul Gerhardt Haus in Besigheim ein Flötenkonzert zugunsten des Dorfs der Freundschaft.

 


Fotos dieses Rundbriefs: Brigitte Müller / Rosemarie Höhn-Mizo


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