Das Dorf der Freundschaft ist ein internationales Versöhnungsprojekt. Es wurde durch den ehemaligen US-Soldaten George Mizo initiiert. Es bietet Menschen, die unter den Spätfolgen des Vietnamkrieges leiden – geistig und körperlich behinderten Kindern und Jugendlichen sowie Älteren – Hilfe und Unterstützung.

Rundbrief Juli 2007

Liebe Freundinnen und Freunde des “Dorfs der Freundschaft in Vietnam”

mit der Eröffnung einer Beratungsstelle für Eltern von kleinen Kindern mit Behinderungen im “Dorf der Freundschaft” ist ein weiterer wichtiger Schritt getan: möglichst frühe Hilfen anzubieten und Eltern und Kinder auch ambulant zu begleiten. Edith Heinlein, unsere DED-Mitarbeiterin, hat diese Beratungsstelle initiiert und gemeinsam mit Dorfleitung, Veteranenverband und den zuständigen Ministerien in den letzten Monaten ihrer (verlängerten!) Dienstzeit in Vietnam intensiv vorangetrieben.

Inzwischen ist Ediths Einsatz offiziell beendet; die 2 1/2 Jahre gingen einerseits im Flug vorbei, andererseits hat Edith in dieser Zeit so vieles bewegt und gemeinsam mit unseren vietnamesischen Mitarbeitern auf die Beine gestellt, dass es ein Wunder ist, soviel Arbeit in einer solchen Zeitspanne zu bewältigen...Physiotherapeuten aus- und weiterbilden, Lehrfilme ins Vietnamesische übersetzen, Fortbildungen anbieten, Verbesserungsgespräche initiieren, Hausmütter schulen, Kontakte zu anderen Einrichtungen und Mitarbeitern oder zu Orthopädie- und Krankenhäusern herstellen, und, und, und... Der Satz: “You can make a difference - du kannst etwas verändern” ist sicher in Ediths hochqualifizierter Arbeit belegt - und dafür danken wir ihr von ganzem Herzen!

Dass auch unsere vietnamesischen Partner diese Arbeit sehr zu schätzen wissen, zeigt die Tatsache, dass sie einen weiteren Einsatz von Edith bereits beantragt haben. Edith wird im September nochmals für mehrere Wochen mit “ihren” Physiotherapeuten und Mitarbeitern der Beratungsstelle arbeiten.

Dass auch der Deutsche Entwicklungsdienst diese Zusammenarbeit schätzt und eine Weiterführung für sinnvoll erachtet, zeigt sich in der Genehmigung einer weiteren DED-Stelle ab nächstem Jahr: die Physiotherapeutin Elisabeth Dabrowski wird für zwei Jahre im “Dorf der Freundschaft” sein, Ediths Arbeit weiterführen und die Einrichtung von Beratungsstellen in zwei weiteren Distrikten organisieren. Wir wünschen ihr schon jetzt eine gute Zeit in Vietnam!

Ein besonderes Jubiläum liegt vor uns. Nächstes Jahr besteht das “Dorf der Freundschaft” zehn Jahre: im März 1998 wurden die ersten Kinder mit Behinderung und Veteranen aufgenommen. Und eigentlich ist das Zehnjährige zugleich ein Zwanzigjähriges: 1988 war George Mizo das erste Mal nach seinem Kriegseinsatz zurück in Vietnam und knüpfte Kontakte zu vietnamesischen Veteranen – mit dem Wunsch nach einem Friedens- und Versöhnungsprojekt...

All dies wäre nicht möglich gewesen ohne die Hilfe von vielen, vielen engagierten Menschen: Ihnen allen, die diesen Rundbrief erhalten und die das “Dorf der Freundschaft” seit vielen Jahren mit Ihren Aktionen, mit Ihren Spenden und mit Ihrer Ermutigung unterstützen. Danke!

Mit herzlichen Friedensgrüßen

Rosemarie Höhn-Mizo