Das Dorf der Freundschaft ist ein internationales Versöhnungsprojekt. Es wurde durch den ehemaligen US-Soldaten George Mizo initiiert. Es bietet Menschen, die unter den Spätfolgen des Vietnamkrieges leiden – geistig und körperlich behinderten Kindern und Jugendlichen sowie Älteren – Hilfe und Unterstützung.

Peter Althoff und Roland Michels von der Organisation „Elektriker ohne Grenzen e.V.“ haben in Zusammenarbeit mit „Nature Power“ und Studenten der technischen Universität Hanoi im Januar 2019 eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Veteranengebäudes installiert.

Peter Althoff hielt uns auf dem Laufenden.

Am 11. Januar schrieb er:

„ Als wir ankamen waren schon alle Photovoltaik Module zwischen den beiden Häusern aufgestapelt. Am nächsten Tag kam die 2. Ladung hier an. Es waren die Haltegestänge die auf dem Dach die Module tragen. Heute beginnen wir die ersten Module auf dem Dach zu befestigen. Schon jetzt wirkt die Anlage riesig. Wenn alles fertig ist und das ganze Dach in der Sonne glänzt, erzeugen wir 50 kW Leistung. Das reicht um in Deutschland 2 normale Einfamilienhäuser mit Strom zu versorgen.

Aber ehe es so weit ist, ist viel harte körperliche Arbeit zu tun. Roland und ich haben 140 Module (2m x 1m und 26 kg schwer) in den 2. Stock getragen. Dann die Anschlusskabel installieren und hoch damit aufs Dach. In der Zwischenzeit wurden von „NATURE POWER“ die Haltegestänge auf dem Dach befestigt. Wir hatten Glück, wir konnten genau die Schrauben, die das Wellblech auf den Dachsparren halten für unsere Aluminiumschienen nutzen. So brauchten wir keine zusätzlichen Löcher ins Dach zu bohren, was immer zusätzliche undichte Stellen im Dach hervorrufen kann. Die jungen Leute mit den roten Jacken sind Studenten von der Technischen Universität Hanoi, Lehrstuhl für „Erneuerbare Energie“. Deren Professor Duong Ngoc Huyen war ganz begeistert, dass einige seiner Studenten bei der Errichtung einer so großen Solaranlage mitarbeiten dürfen. Der Nutzen ist auf beiden Seiten. Die Mitarbeit der Studenten hat die Arbeitskosten von NATURE POWER um 1.200 € gesenkt und die Studenten können dabei viel lernen.“

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„ Wir haben sehr guten Kontakt zu der Leitung von Friendship Village. Das schließt den Direktor und Ms. Ha ein. Als wir das erste Mal auf dem Dach standen und die zugewachsenen und verstopften Regenrinnen sahen, habe ich den Herrn Direktor gebeten Abhilfe zu schaffen, da wir sonst nicht arbeiten können. Er stieg sofort in seinem  besten Anzug aufs Dach, krempelte die Ärmel hoch und säuberte mit bloßen Händen die Regenrinne. Die Kriegsveteranen haben Roland in ihr Herz geschlossen. Seit sie gesehen haben, dass Roland sie mit seiner Foto-Drohne aus dem Himmel heraus fotografieren kann, ohne dass sie es bemerken, ist er ihr Mann. So etwas hätten wir im Krieg gegen die Amerikaner haben müssen, lautete ihr übersetzter Kommentar.“

15. Januar 2019:

„Heute haben wir das Projekt erfolgreich abgeschlossen. Jetzt hat die Anlage die Fähigkeit bei voller Sonneneinstrahlung in einer Stunde 50 kW Strom zu produzieren... Trotz des schlechten Wetters hat die Anlage in kurzer Zeit 9 kW Stunden Energie erzeugt. Mit der EVN (Energy Vietnam) ist folgende Vorgehensweise technisch umgesetzt worden: 

Unser selber erzeugter Strom hat immer Vorrang und speist in das Netz von Friendship Village ein Reicht unser selbst erzeugter Strom nicht aus (in den Morgen- und Abendstunden, wenn keine Sonne scheint) wird der fehlende Teil von EVN geliefert für 1.850 VND/kWh

Erzeugen wir in der Mittagszeit mit unserer Anlage zu viel Strom kauft uns die EVN die überschüssige Energie für 2.000 VND/kWh ab. In der Praxis bedeutet das, dass wir bedeutend weniger Strom von der EVN beziehen und an dem überschüssigen Sonnenstrom auch noch verdienen…..

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Als alles erledigt war, „ging es in den Festsaal zur Unterzeichnung der Übergabepapiere. Erst die Übergabe der Anlage von „NATURE POWER“ an die „Elektriker ohne Grenzen e.V.“(… )dann kam die Übergabe von den „Elektrikern ohne Grenzen e.V.“ an das Komitee von „Friendship Village“. Dann erfolgt die Übergabe eines "goldenen" Tellers mit unserem Konterfei in der Mitte und ein schönes Bild mit Seidenstickerei. Ich muss schon sagen, mir ist die Zeremonie schon recht nahe gegangen.

Wenn man bedenkt, das von der ersten Idee über den Besuch in Friendship Village im November 2017 bis zur Realisierung eines 60.000 € Projektes nur max. 14 Monate vergangen sind, dann ist das an sich schon eine Leistung. Mein Dank gilt dabei den vielen Spendern und Sponsoren, die das erst möglich gemacht haben...

Doch nun ist es geschafft. Wir haben auch in diesem Projekt wieder die Erfahrung gemacht "Coming as strangers, going as friends". („Als Fremde kommen, als Freunde gehen“)

Einführungstext und Mail- Zusammenfassung: Brigitte Müller, Fotos: Roland Michels